Sankt Jacobus Schützengesellschaft Kaarst 1983 e.V.
Sankt Jacobus Schützengesellschaft Kaarst 1983 e.V.

News

Dezember 2021

Jahresrückblick

 

Das Jahr 2021 stand natürlich auch für die Jacobusschützen im Zeichen von Covid 19. Daneben hat uns die Flutkatastrophe im Juli sehr bewegt. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Viele von uns haben zu Werkzeug, Schubkarren, Besen und Putzlappen gegriffen, um vor Ort zu helfen.  Dabei haben wir unter anderem in Bad Münstereifel, Bad Neuenahr, Ahrweiler und Altenburg tatkräftig unterstützt. Die Ausmaße dieser Katastrophe sind gewaltig und die einzelnen Schicksale kaum vorstellbar. Umso schöner war es zu erleben, wie Menschen in schweren Zeiten zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen. Die Dankbarkeit der betroffenen Menschen zu erleben, war und ist jeden Aufwand wert. Über die muskuläre Hilfe hinaus haben wir Jacobusschützen unsere Kasse geplündert und insgesamt 3.000 € für verschiedene Projekte bereitgestellt. Besonders hervorzuheben ist die Martinstütenaktion, die von Karin Merzenich initiiert wurde. Mit Unterstützung von Kaarster Firmen und Privatpersonen, wie dem Obst- und Gemüsehof Wilms, Rewe Röttcher, Bäckerei Esser, Hendrik Zeiss und Stefan Hügen, wurden 320 Martinstüten gepackt und persönlich an die Grundschule nach Bad Neuenahr gebracht. Auch die Firma Planungsbüro Merzenich von unserem neuen Minister Dieter soll hier nicht unerwähnt bleiben, die viele dringend benötigte Dinge, wie Stirnlampen, Baustrahler und Stromgeneratoren gespendet und ins Krisengebiet gebracht hat.

Apropos neuer Minister: nach 31 Monaten haben wir im Oktober unseren neuen König ausgeschossen. In einem sehr spannenden Schießen, errang Berthold Breuer mit dem 28. Schuss die Königswürde. An seiner Seite werden im Schützenjahr 2022 die Minister Dieter Merzenich und Holger Hinsenbrock stehen.  

Zum Abschluss noch richtig gute Nachrichten aus der Jacobusfamilie. Wir freuen uns mit ihren glücklichen Familien über den Nachwuchs von

Christian Guder, Marcel Breuer und Marco Schenkel und begrüßen Thea, Mathilda und Henri. Herzlichen Glückwunsch und schön, dass Ihr die Lockdown-Zeit so produktiv genutzt habt.

Juli 2021
Nachtrag zu unserem Beitrag Einsatz für Flutopfer

 

Wir sind heute wieder nach Bad Münstereifel gefahren um dort zu helfen. Dabei wurden wir von Lena, Dennis, Oli und Simon begleitet. Heute haben wir in erster Linie die Praxis von Arno und Klaudia mit zum Teil schwerem Gerät bearbeitet, entkernt und gereinigt. Dabei hat das von Hans-Dieter kurzfristig organisierte Notstromaggregat gute Dienste geleistet. Bei Klaudias 84 jähriger Mutter, die im einige Kilometer entfernten Arloff lebt, konnten wir eine Grundreinigung im gefluteten Erdgeschoss durchführen.
Martin und Matthias sind weiterhin als freiwillige Helfer im Einsatz...wir bleiben dran

 

Juli 2021
Einsatz für Flutopfer

 

Seit einigen Tagen sind auch viele Jacobusschützen für die Flutopfer im Einsatz. Neben dem Sammeln von Geld- und Sachspenden haben unter anderem Karin und Dieter, Martin, Marcel und Matthias bereits im Katastrophengebiet mit angepackt. Gregor ist als Seelsorger für die Rettungskräfte im Einsatz.
Gestern morgen um 8 Uhr sind Karin, Berthold und Holger mit Eimer, Schaufel und Besen nach Bad Münstereifel aufgebrochen, um vor Ort zu helfen. Unterstützt wurden wir von Stefan Hügen, der uns dankenswerter Weise für mehrere Tage einen VW Bus überlassen hat. Mit an Bord waren 5 Akkubauleuchten und knapp 60 Stirnlampen, sowie zahlreiche Batterien, die wir, bzw. die Firma Planungsgesellschaft Merzenich, der freiwilligen Feuerwehr in Bad Münstereifel gespendet haben. Diese Dinge werden gerade in privaten Haushalten stark benötigt, da es vielfach keinen Strom gibt und die überfluteten Keller ausgeräumt werden müssen.
Unser erster Eindruck von Bad Münstereifel war sehr verstörend...soviel Zerstörung. Da wo bis vor ein paar Tagen eine wunderschöne Altstadt war, sind schwer beschädigte Gebäude, Schutt, Schlamm, kaputte Straßen. Der Müll türmt sich meterhoch auf den Gehwegen. Wobei Müll der völlig falsche Ausdruck ist...am Straßenrand türmen sich Dinge des täglichen Lebens, ganze Wohnungseinrichtungen, Kleidung, Erinnerungen, kaputte Autos...alles durch die Wassermassen vernichtet.
Mit einem mulmigen Gefühl haben wir uns auf den Weg zum Rathaus gemacht. Dort lassen sich Hilfesuchende in eine Liste eintragen und Helfer können so entsprechend zugeteilt werden. Wir sind gerade zum Rathaus gekommen, da trafen wir auf Klaudia, die auf der Suche nach Hilfe war. Klaudia und ihr Mann Arno betreiben eine physiotherapeutische Praxis in einem schönen alten Fachwerkhaus innerhalb der Stadtmauern von Bad Münstereifel. Und obwohl das Gebäude in einer Seitenstraße etwas
oberhalb der Hauptstraße liegt, ist die Flut im Erdgeschoss bis auf knapp 2 Meter Höhe durch die Praxis gerauscht und hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Fenster und Türen wurden eingedrückt, beinahe alles zerstört, der Keller natürlich vollgelaufen. Gemeinsam mit Familienangehörigen, Freunden und anderen Helfern bestand unsere Aufgabe darin, den kompletten Keller (und wir reden über 4-5 vollgepackte Kellerräume) auszuräumen und von Schlamm und Wasser zu befreien. 95 % Prozent des Kellerinhaltes ist auf dem Müll gelandet. Hört sich geschmeidig an, war tatsächlich harte und extrem schmutzige Arbeit und es hat tatsächlich auch Spaß gemacht. Die Menschen sind so dankbar für die Unterstützung, die sie bekommen und das ist herzerwärmend. Und die Verpflegung mit Kaffee, Wasser, Mittagessen, etc. war von vielen, meist privaten Helfern, richtig gut organisiert. Kleines Schmankerl am Rande: wie sich relativ schnell herausgestellt hat, sind Klaudia und Arno sehr aktiv in der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Bad Münstereifel...Klaudia war 2003 und 2009 Schützenkönigin (ja das geht in Bad Münstereifel) und Arno hat 2004 und 2012 nachgezogen, wobei Arno 2004 sogar Landeskönig war. Die Einladung für das Kaarster Schützenfest 2022 ist auch schon ausgesprochen.
Für uns war das ein sehr anstrengender und befriedigender Tag und ich kann es jedem nur empfehlen, dort oder in anderen Gebieten aktiv zu unterstützen. Am Donnerstag werden wir voraussichtlich zu siebt wieder vor Ort sein.